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Hat uns ja auch nicht geschadet

Jede:r begleitet sein Kind auf eine ganz individuelle Weise. Und das ist gut so, denn wir sind alle so wunderbar verschieden. Für jede:n von uns fühlt sich etwas anderes richtig an. Aber was? Hast du schon mal hingespürt und hingehört, was sich wirklich richtig für dich anfühlt? Oder vertrittst du einige Ansichten, weil man das halt so macht? Oder weil du denkst, es muss so sein. Wie gut fühlst du dich mit dir selbst? Hat dir Erziehung viel genützt? Hat Erziehung dich bereichert? Kannst du zu dir selbst sagen:

"Ich bin gut, so wie ich bin!"

"Ich bin richtig, so wie ich bin!"

Kannst du das mit voller Überzeugung zu dir sagen und dich dabei gut fühlen? Glücklich und erfüllt? Oder fühlt sich das befremdlich an? Wenn nicht, bist du damit nicht allein. So gut hat uns unsere Erziehung nämlich getan. Nicht mal wir sind von uns selbst überzeugt.

 

Wenn ja, wunderbar!! Dann gib genau das an deine Kinder weiter. Denn das über sich zu wissen, ist eine Schatztruhe, die dich in jeder schwierigen Lebenssituation schützt und stärkt.

 

Wenn nein, bist du nicht allein. Wir haben schon als Kleinkinder gelernt, dass Mama uns besonders gern mag, wenn wir lieb und brav sind. Wir haben gelernt, dass es nicht so schlimm ist, wenn wir hinfallen und uns weh tun. Offensichtlich ist mein Gefühl da nicht richtig, wenn Mama sagt, dass es nicht schlimm ist. Oder wenn ich wütend bin, soll ich mich zusammenreißen. Oh, dann ist mein Gefühl wieder nicht richtig. Ich hab mich selbst angezogen und find mich richtig chic. Aber Mama gefällt es nicht. Na gut, sie weiß ja besser, wie ich mich fühlen sollte. Dadurch verlernen wir, auf unseren Körper, unser Gefühl, unsere Intuition zu vertrauen. Und dabei brauchen wir genau das, wenn wir unser Wohlbefinden steigern wollen. Wenn wir unseren Akku laden wollen, müssen wir spüren, wenn er leer ist. Wenn wir unsere Grenzen wahren wollen, um gegenüber unseren Kindern für diese einzustehen, müssen wir unsere Grenzen kennen und spüren. Also helfen wir unseren Kindern, mit sich in Verbindung zu bleiben, indem wir ihnen ihre Kompetenz nicht absprechen. Sie können am besten einschätzen, ob sie hungrig, satt, durstig, traurig oder glücklich sind, ob ihnen warm ist oder wen sie küssen wollen. Hören wir nicht hin, wenn sie versuchen ihre Grenzen zu wahren, können sie diese irgendwann nicht mehr wahrnehmen. So wie wir jetzt. Und dann werden sie auch ständig über ihre Grenzen gehen, zu viel arbeiten, immer weiter JA sagen, obwohl sie NEIN meinen und sich dann wundern, dass sie am Ende sind und unzufrieden und gereizt und gestresst. So wie wir jetzt. Wahren wir ihre Grenzen , schützen wir sie vor Überlastung.

 

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