Immer wieder tauchen Widerstände und Ängste auf, wenn wir unsere Kinder begleiten. Mache ich das alles richtig? Muss ich vielleicht doch mal auf den Tisch hauen? Das geht jetzt aber echt zu weit! Das Kind muss auch mal mitmachen. Funktionieren. Und wieso muss ich eigentlich immer alles allein machen? Diesen Widerständen und Ängsten begegnen und sie überwinden, ist eine unglaubliche Kraftanstrengung.
Unsere sogenannten „negativen“ Gefühle – besser unangenehme Gefühle – weisen uns auf unerfüllte Bedürfnisse hin. Und Bedürfnisse sind kein Luxusgut, das sind keine Wünsche. Nein! Bedürfnisse sichern unser Überleben. Und wir marschieren mit einem Selbstverständnis und einer Ignoranz über diese Bedürfnisse hinweg, dass es nur so kracht.
Babys und Kinder nutzen weinen als Kommunikationsmittel. Sie bitten uns damit um Hilfe, weil sie Sicherheit brauchen. Durch unsere Reaktion können wir ihnen diese Sicherheit geben oder verwehren.
Mein Kind schlägt. Was kann ich tun?
Wenden Kinder Gewalt an, ist das immer ein Kommunikationsversuch. Es gibt immer einen Grund dafür. Unsere Aufgabe ist es, herauszufinden, was dahinter steckt.
Dein Baby zeigt dir, wenn es Angst hat, es zeigt dir, wo es sich sicher fühlt, es zeigt dir, was es essen möchte, es zeigt dir, was es nicht möchte. Es ist deine Aufgabe, hinzuhören. Ich weiß, dass wir oft denken, wir sind die Erwachsenen, wir entscheiden das. Wir sind die Erwachsenen, wir haben die Verantwortung, die Erfahrung, das Wissen. JA, so ist es!
Es geht nicht darum, der*die Freund*in für das eigene Kind zu sein. Es geht vielmehr darum, eine absolut zuverlässige Bindungs- und Bezugsperson für das Kind zu sein. Der sichere Hafen. Der Fels in der Brandung
Dein Kind wird früher oder später beginnen, Mist zu bauen und dafür Entschuldigung zu sagen. Eine leere Hülle zu nutzen, eine Phrase, die man halt in unserer Gesellschaft so benutzt. Aber nicht so meint.
Dein Kind ist nicht böse! Dein Kind ist kein Tyrann! Dein Kind versucht, mit dir zu kommunizieren. Es ist nicht die entspannteste Art, aber es ist der Weg, dein Kind gerade zur Verfügung hat.
Babys können ihre Bedürfnisse noch nicht aufschieben. Im Gegensatz zu uns. Wenn wir Hunger haben, bekommen wir vielleicht schlechte Laune, aber wir können warten. Ein Baby hingegen bekommt Ängste. Es kämpft ums Überleben. Deswegen ist es notwendig, direkt auf Babys zu reagieren. Dadurch verwöhnen wir sie nicht. Nein! Wir stärken ihr Bedürfnis nach Sicherheit.