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Mamsterrad

Das Mamsterrad* ist ein Symbolbild für den Alltag als Mama. Wie Hamster rennen wir unaufhörlich immer weiter. Das Rad dreht sich. Wir können nicht aufhören, da wir sonst fallen könnten. Wir funktionieren und rennen und unsere Gedanken tragen uns fort. Durch die unaufhörliche Bewegung nehmen wir das Drumherum kaum noch wahr. Wir können nicht pausieren. Wir können nicht genießen. Wir haben keine Zeit. Keine Kraft. Keine Aufmerksamkeit.

 

Hast du auch das Gefühl, immer funktionieren zu müssen? Schon als angepasstest Kind? Als braves Kind, das natürlich Schule, Uni, Ausbildung sonst was absolviert?! Als Freund*in, Partner*in, Arbeitnehmer*in und Mutter*Vater?

Den ganzen Tag machen wir und tun, und noch dies und das und jenes nicht vergessen. Wir stecken im Mamsterrad des Funktionierens. Keine Schwäche zeigen, nicht versagen, keine Pausen, kein Luftholen, kein Umschauen, kein Verweilen, kein Genuss.  Stattdessen Funktionieren.


Wir müssen Kinder anziehen, waschen, einkaufen, kochen, Wäsche aufhängen, neue Schuhe besorgen, Geschenke besorgen, an Geburtstage denken, Karten schreiben, Fotoalben entwerfen, pünktlich sein, lächeln, zum Sport gehen, Streit schlichten, .. während unsere Gedanken uns davon tragen und in Beschlag nehmen: noch das auf die Liste, dann die Maschine an, oh warum schreit das Kind schon wieder?! Wo war ich? Was mache ich heute zum Abendbrot? Warum muss ich das alles allein machen? Wieso hilft mir eigentlich niemand? Das jetzt auch noch?! Wieso seid ihr eigentlich alle so undankbar? Ich bin doch nicht eure Angestellte!

 

Und zack! Das Mamsterrad. Es trägt uns fort. Es sorgt dafür, dass wir funktionieren. Für unsere Kinder. Für unsere Familie. Unsere Arbeit. Für die Gesellschaft. Aber was heißt funktionieren? Dass wir uns aufopfern? Nur die Belange anderer wahrnehmen? Immer weiter machen und unsere Grenzen, unsere Erschöpfung ignorieren?

 

Stecken wir fest im Mamsterrad nehmen wir unsere Grenzen kaum wahr. So fällt es natürlich leichter, sie zu übergehen oder übergehen zu lassen. So fällt es aber auch viel leichter, ständig genervt, angestrengt, überfordert und unglaublich wütend zu sein. Also raus aus dem Mamsterrad! Aber wie?

 

Mit aktiven Mini-Unterbrechungen. Klitzekleine Momente über den Tag verteilt, die uns kurz aus dem Funktionieren herausholen. Uns zurückholen in die Realität. Die dafür sorgen, dass wir kurz ausbrechen und uns und unsere Umwelt wahrnehmen.

 

 

Inspiration für Unterbrechungen findest du in diesem Artikel und in den Selbstfürsorge-Karten.

 

 

*Imke Dohmen und Judith Möhlenhof: https://mamsterrad.de/

 

 

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