Eltern stürmen auf den Spielplatz und nehmen sofort alle Möglichkeiten wahr.
Boah dann kann man rutschen und da wippen und da schaukeln und da ...
"Komm, wir gehen mal schaukeln."
"Willst du nicht mal rutschen? Komm ich heb dich hoch."
Es sind die (Groß-)Eltern, die dem Kind sofort alles eröffnen möchten, noch ehe das Kind oder Baby den ersten Quadratmeter inspiziert hat. Babys und Kleinkinder brauchen keine Angebote. Sie suchen sich einfach aus, worauf sie Lust haben. Dann wenn sie bereit dazu sind. Wir müssen sie nicht beschäftigen oder ihnen irgendetwas bieten. Wir können ankommen auf dem Spielplatz. Du kannst dich an den Rand in Bodennähe setzen hinsetzen. Vielleicht sitzt dein Baby oder Kind neben dir im Kinderwagen oder auf deinem Schoß. Und ihr kommt einfach an. Dein Kind schaut sich um. Dein Kind wird sich lösen, wenn es bereit ist. Vielleicht hat es heute aber auch nur Lust, zu beobachten. Das ist nämlich auch spannend. Und wenn dein Kind sich auf den Weg macht, genieße es, lass deinem Kind den Freiraum. Du brauchst nichts bewerten. Du brauchst dein Kind nicht anspornen. Es orientiert sich selbstständig. Und es muss nicht den ganzen Spielplatz kennenlernen. Nicht heute und nicht morgen. Gib deinem Kind die Freiheit, es im eigenen Tempo zu tun. Was dein Kind (noch) nicht kennt, kann es nicht vermissen.
Dein Kind kann noch sein restliches Leben die hohe Rutsche runter rutschen. Das musst du nicht in den ersten beiden Lebensjahren ermöglichen. Denn weißt du was? Spielplätze werden so konstruiert, dass Kinder nur Geräte erklimmen können, die für ihre Größe nicht sonderlich gefährlich sind.
Wenn du dein Kind auf ein Klettergerüst hebst und dann die ganze Zeit panisch drum herum läufst, weil du befürchtest, dein Kind könnte herunterfallen. Dann liegt es daran, dass dein Kind da oben noch nichts zu suchen hat. Vermutlich könnte dein Kind nicht allein dort hoch klettern. Und das aus einem guten Grund. Es gibt Klettergerüste, auf die kleine Kinder und Bfabys ganz wunderbar allein klettern können und sich ausprobieren können. Sie müssen noch nicht auf die Gerüste für große Kinder. Denn nur, wenn dein Kind oder Baby sich eine Höhe selbst erarbeitet und erkämpft, kann es die Gefahr einschätzen. Wird es irgendwo drauf gehoben, wird es sich viel unvorsichtiger verhalten.
Es ist paradox, wie Eltern ihre Kinder panisch von Treppen wegholen und dann aber auf hohe Klettergerüste stellen, einfach nur weil sie denken, dass das schön für das Kind wäre.
Leute, setzt eure Kinder nirgends drauf, wo sie nicht auch allein drauf klettern könnten. Hilfestellungen sind in Ordnung, aber das Kind sollte sich selbst hocharbeiten, um die Gefahr wahrzunehmen. So lernen Kinder Gefahren einzuschätzen.
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