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Wut bei Kindern in der Öffentlichkeit in 5 Schritten begleiten

UNANGENEHM!!!

  

Das ist wirklich die größte Herausforderung: Gefühlsstürme in der Öffentlichkeit. Aber wir schaffen das!

 

Wichtigste Info vorneweg: Es ist in  Ordnung. Alle Kinder und Eltern durchleben diese Situation. Wirklich alle!

Es ist ein absolut nachvollziehbares Verhalten von Kindern in der Autonomiephase (Trotzphase), mit dem unsere Kleinkinder lediglich ihren Frust ausdrücken. Sie sind aufgrund ihrer Hirnreife nicht dazu in der Lage, anders zu reagieren. Wir können also darauf verzichten, uns auf den Kopf zu stellen, zu meckern, uns lustig zu machen, unsere Kinder nachzuäffen, sie abzulenken oder zu bestechen. Gute Nachricht: Wir brauchen einfach nur da sein. Nur ist genau das leichter gesagt, als getan.

 

Schritt 1:

Ich atme bewusst durch (tief in den Bauch) und versuche wahrzunehmen, ob ich gerade Kraft aufbringen kann oder ob ich schon echt am Ende bin.

 

a) Keine Kraft:

Ich spreche liebevoll mit meinem Kind und sage, dass ich es jetzt raustrage oder sonst wohin, wo wir geschützt sind vor den Blicken anderer (denn das ist es, womit wir in solchen Momenten am meisten zu kämpfen haben). Denn es geht nur um dich und mich. Ich bin für dich da, wir schaffen das. (liebevoll flüsternd)

 

b) Kraft noch vorhanden:

Wir bleiben an Ort und Stelle

 

Schritt 2 - Co-Regulation:

-> Wir setzen uns neben unser Kind auf den Boden

-> Wir sind präsent und sagen "Ich bin da für dich"

-> Unser Kind spürt unsere zugewandte Haltung

-> Wir konzentrieren uns nur auf unser Kind, blenden alles andere aus 

(Tipp: die Augen des Kindes suchen und darauf konzentrieren)

 

Schritt 3:

-> Das Gefühl benennen: "Ich sehe, du bist wütend, weil ich du die Gummibärchen haben möchtest."

-> Wir warten, wir sind da, wir halten das für unser Kind aus bis es fertig ist - heißt, bis das Gefühl durch das Kind durch ist und sich wieder regulieren kann 

(Das kann ein paar Minuten dauern)

 

Schritt 4 - Eigenregulation:

-> Während wir bei der Regulation helfen, indem wir einfach nur da sind und signalisieren

"Es ist ok"

"Ich bin da für dich"

"Du bist sicher",

achten wir auf uns:

Wie schnell schlägt mein Herz?

Wie schnell atme ich?

Wo spüre ich Anspannung in meinem Körper?

-> Wir atmen immer wieder  durch die Nase tief in den Bauch ein und so langsam wie möglich durch den Mund aus, um unser Nervensystem zu beruhigen

 

Schritt 5:

-> unser Kind beruhigt sich allmählich und signalisiert ggf., dass es in den Arm genommen werden möchte

-> wir nehmen unser Kind in den Arm und spüren die tiefe Verbundenheit .

 

Regulation des Gefühls abgeschlossen. So lernen unsere Kinder, dass ihre Gefühle keine Bedrohung darstellen, dass ihre Gefühle einen Grund haben und dass sie ok sind. Durch die Co-Regulation ermöglichen wir unseren Kindern, die Gefühle durchzufühlen und einen gesunden Umgang mit ihnen zu lernen - Schritt für Schritt, so dass sie im (Vor-)Schulalter schon in sehr vielen Situationen ihre Gefühle eigenständig regulieren können, statt sie wegzudrücken.


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